Prepaid-Jahrespakete und Mehrmonatspakete bieten einen Vorteil, den es bei Handy-Tarifen sonst nicht gibt: Telefonminuten, SMS und Datenvolumen sind flexibel verteilt nutzbar. Doch sind sie wirklich die beste Wahl für jeden Verbraucher?

Die Wandlung der Prepaid-Tarife
Prepaid-Tarife galten lange Zeit als Inbegriff der Flexibilität im Mobilfunk. Kunden konnten ohne Vertragsbindung telefonieren und das Guthaben nach Bedarf aufladen. Doch in den letzten Jahren haben sich die Dinge geändert. Immer mehr Mobilfunk-Discounter bieten monatliche Kündigungsoptionen und oft sogar günstigere Preise im Vergleich zu herkömmlichen Prepaid-Anbietern.

Die Geburt der Prepaid-Jahrespakete
Im Prepaid-Bereich hat sich jedoch ein neues Abrechnungsmodell etabliert – das Prepaid-Jahrespaket. Wir werden nicht nur die Prepaid-Jahrespakete der bekannten Mobilfunkanbieter vorstellen, sondern auch analysieren, für welche Verbrauchergruppen diese Tarife sinnvoll sind. Einige Anbieter bieten auch Mehrmonats-Pakete für drei oder sechs Monate an.

Wer sollte ein Prepaid-Jahrespaket in Betracht ziehen?
Ein Prepaid-Jahrespaket erfordert, dass der Kunde einmal im Jahr einen Betrag zwischen 50 und 100 Euro bezahlt. Aber ist das die richtige Wahl für jeden? Die Antwort hängt von den individuellen Bedürfnissen ab.

  1. Gelegenheitsnutzer
    Für ein Notfall-Handy, das nur selten genutzt wird und hauptsächlich in der Schublade liegt, sind Prepaid-Jahrespakete mit monatlichen Kosten von vier bis neun Euro oft zu teuer. In solchen Fällen sind die Basistarife der Prepaid-Discounter oder günstige Handy-Vertragstarife als Prepaid-Alternative besser geeignet.
  2. Vielnutzer
    Auf der anderen Seite bieten Prepaid-Jahrespakete oft zu wenig inkludierte Leistungen für einen Smartphone-Tarif, der täglich und intensiv genutzt wird. In diesem Fall sind herkömmliche Vertragstarife möglicherweise die bessere Wahl.

Die Übertragbarkeit von Inklusivleistungen
Ein entscheidendes Merkmal, das Prepaid-Jahrespakete von herkömmlichen Prepaid-Tarifen unterscheidet, ist die Übertragbarkeit von ungenutzten Inklusivleistungen. In Deutschland verfällt ungenutztes Datenvolumen in der Regel nach einem Monat. Doch es gibt Prepaid-Jahrespakete, bei denen die ungenutzten Leistungen in den nächsten Monat oder sogar über mehrere Monate hinweg übertragen werden können.

Die Vielfältigen Anwendungsszenarien
Es gibt viele Szenarien, in denen ein Prepaid-Jahrespaket sinnvoll ist:

  1. Urlaubstarife
    Wenn der Tarif nur während eines Teils des Jahres benötigt wird, beispielsweise im Urlaub, muss er mehr als die üblichen 3-4 GB Datenvolumen pro Abrechnungszeitraum bieten. Nach dem Urlaub kann das Prepaid-Jahrespaket wieder ungenutzt bleiben.
  2. Auslandssemester oder Exkursion
    Ein Student, der für drei Monate an einem Auslandssemester oder einer Exkursion in einem EU-Land teilnimmt, kann die gesamte Inklusivleistung des Jahrespakets flexibel im EU-Roaming nutzen. Ein 24-Monatsvertrag wäre für einen solchen Einsatz zu teuer.

Prepaid-Jahrespakete sind ideal für Verbraucher mit einem stark asymmetrischen Nutzungsverhalten. Sie bieten die Möglichkeit, Kosten zu sparen, wenn der Tarif nicht das ganze Jahr über regelmäßig genutzt wird. Nicht alle Prepaid-Jahrespakete sind jedoch dauerhaft verfügbar, da einige Anbieter sie saisonal anbieten. Doch aufgrund ihrer Beliebtheit sind einige Anbieter dazu übergegangen, diese Tarife dauerhaft anzubieten.

Die richtige Wahl hängt jedoch von den individuellen Bedürfnissen und Nutzungsgewohnheiten ab. Bevor man sich für ein Prepaid-Jahrespaket entscheidet, sollte man daher sorgfältig abwägen, ob es zu den eigenen Anforderungen passt.